Großes Interesse an der Corsair verzeichnen wir seit längerem aus den USA und so durften wir im vergangenen Jahr die erste Corsair für den amerikanischen Markt bauen. Herausgekommen ist ein tolles Flugzeug, das den US-Vorschriften für „microlight vehicles“ vollumfänglich entspricht und trotzdem weitgehend gleiche Flugeigenschaften aufweist wie die europäische Version.
Die Vorschriften der FAA (Federal Aviation Administration) für den Bau einer Part 103 Version sind ähnlich wie bei uns für leichte Luftsportgeräte, weichen aber doch in einigen Punkten, die beim Bau zu berücksichtigen waren, ab, z. B.:
Zu den technischen Herausforderungen hinsichtlich eines nochmals reduzierten Gewichts, sowie der Horizontal- und Stallgeschwindigkeit kamen noch Sonderwünsche unseres Kunden wie eine Doppelzündung und ein exklusives Dekor des fertigen Flugzeugs.
Von Anfang an war klar: Trotz der notwendigen Gewichtseinsparungen soll die US-Version bei leicht reduziertem Maximalgewicht die gleichen Festigkeits- und Sicherheitsreserven aufweisen wie die europäische Version.
Durch eine geänderte Grundeinstellung der Flaperons und zusätzliche Landeklappen am Innenflügel (s. Foto links u. rechts) konnten wir die Überziehgeschwindigkeit reduzieren und nach einigen Testflügen und entsprechender Feinjustage auf 24 kt senken.
Die maximale Horizontalfluggeschwindigkeit von 55 Knoten wurde durch die die o.g. Änderungen am Flügel, widerstandserhöhende Fahrwerksklappen (siehe Foto links) und einen angepassten Propeller erreicht.
Außer auf dem Stader Flugplatz haben wir dieses Mal zahlreiche Testflüge in Rotenburg/Wümme (EDXQ) durchgeführt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an das gesamte Flugplatzteam für das herzliche Willkommen sowie die Hilfsbereitschaft und geleistete Hilfestellung.
Um aus der 120 kg Corsair eine Corsair Part 103 zu machen, waren doch zahlreiche Änderungen notwendig, so dass der Erstflug mit der amerikanischen Version entsprechend vorsichtig angegangen wurde.
Bereits bei den ersten Flugversuchen stellte sich heraus, dass auch diese Version über eine unverändert hohe Wendigkeit verfügt – die Masse ist ja sogar noch etwas geringer als bei der europäischen Version.
Trotz der vorgenommenen Änderungen reagiert die Corsair nach wie vor sehr gutmütig.
Durch den „Langsamflugpropeller“ kommt sie mit einer enorm kurzen Startstrecke aus und zeigt ein noch besseres Steigen. Auch sind sehr kurze Landungen möglich, bei etwas Gegenwind „steht“ man ja fast über der Bahn.
Manövergeschwindigkeit und Maximalgeschwindigkeit sind gegenüber der europäischen Version nicht reduziert und die Belastbarkeit beträgt auch bei der Part 103-Version +6 und -4g. Da lässt sich schon bei ganz normalen Manövern erahnen, wie sich wohl die Piloten in den Original-Corsairs seinerzeit gefühlt haben…
In der Summe waren wir selbst erstaunt, dass sowohl die Leistungsdaten als auch die Flugeigenschaften sich durch die Umbauten nicht wesentlich verändert hatten. Und definitiv macht das Fliegen mit dieser Version enorm viel Spaß!